Die letzten Sockelleisten und Silikonabdichtung sind fertig und Anton ist schon wieder weg, als um halb zehn der Jour fix beginnt. Jetzt kann Kölbl kommen und die Heizung einbauen. Ich erinnere Kölbl, dass das Pelletsilo erhöht werden muss und die Förderschnecke schon vor dem Ausbau im alten Haus seltsame Geräusche von sich gegeben hat.
Während der Bauleiter Marco Dürrwanger und ich (Manuela hat keine Zeit und lässt mich alleine) das Haus von oben bis anschauen, starten die Estrichleger bereits mit dem Estrichverlegen. Sehr beeindruckend und ein harter Job, den ganzen Tag auf den Knien im Matsch zu robben. Und ganz gesund riecht das Ganze auch nicht. Hauptsache, der Estrich berührt nicht die Wand (dafür sind die hellblaue Plastikstreifen da) und an den „Sollbruchstellen“ (meist unter den zukünftigen Türschwellen) werden Trennstreifen aus Plastik verwendet.
Es dauert nicht lange und es sieht richtig schön aus. Jetzt 3 Tage nicht berühren, dann trocknen lassen. Nur ganz vorsichtig lüften, damit der Estrich nicht oben trocknet und die Feuchtigkeit von unten nicht mehr hochsteigen kann.
Ca. 2 -3 Wochen trocknen, dann geht das Aufheizen los – falls die Heizung bis dahin funktioniert.
Die erste Woche nach der Sommerpause ist vorbei – und ein ganz wichtiger Moment – der Putz (den es bei uns nur im Keller an den Ziegelwänden und im Hobbyraum gibt) ist dran. So kann Fliesenlegermeister Anton Buchberger die Fliesen im Elektroraum legen – die Voraussetzung für den Aufbau der Heizung, die wir für das Aufheizen des Estrichs brauchen.
Außerdem ist die Trittschalldämmung im DG und OG verlegt, obendrauf die der Uponor-Dämmplatten und die mittels Klettsystem befestigten Rohre der Fußbodenheizung.
Das EG hat ja keinen Holzboden, sondern die Kellerdecke aus Beton. Deshalb brauchen wir hier keine Split-Schüttung, sondern nur Dämmplatten und Estrich.
Diesmal Impressionen aus Murnau. Viel Zeit haben wir zwar nicht, aber ein paar Ausflüge waren schon drin.
Herr Dürrwanger teilte uns ja kürzlich mit, dass er wohl gerade keinen Fliesenleger findet. Wir wollen helfen und sprechen ein paar Fliesenleger aus der Nähe an. Die übliche Reaktion: „Keine Zeit“, in 2019 geht’s wieder etc.! Bauherr ist höchst besorgt, dass mangels Fliesenleger der gesamte Zeitplan über den Haufen geworfen werden muss. Doch dann sagt uns zum Glück unser alter Neurieder Bekannter Anton Buchberger zu. Puuuh. Doch jetzt eilt es: Wir müssen bald die Fliesen aussuchen – zum Glück Manuelas Zuständigkeit.
Neuer Schock: Die Gemeinde sieht das Problem mit dem Brandschutz gar nicht und findet Carports viel schöner, am allerliebsten richtige Garagen. Jetzt heißt es mal wieder grübeln und Optimierung finden. Der Auftrag an den Balkonbauer muss also noch etwas warten. Vermutlich wird der Balkon etwas kleiner und der Carport kommt – mit Toren und begrüntem Dach.
Und auch die Balkons müssen ja noch geplant werden – der erste Vorschlag des Metallbauers geht in die richtige Richtung, ist aber noch deutlich optimierbar. Da muss Manu ran und skizziert, sinniert, visualisiert und findet eine – natürlich maximal filigrane – Lösung.
Manuela besucht jetzt erstmal für drei Tage Mélanie in Paris in ihrer Übergangswohnung. Die ist etwas größer als ihre richtige Wohnung, die sie bereits gefunden hat und für die ich am ersten September den Umzug erledigen darf.
Wolfgang optimiert den Zeitplan, indem die Maler, Fliesenleger, Sanitärfirma, Parkettleger, Küchenbauer und Inneneinrichtungsbauer anstatt alle nacheinander jetzt alle fast gleichzeitig arbeiten.
Also sobald der Maler im DG fertig ist und die Dusch- und Badewannen gesetzt, kann der Fliesenleger kommen. Ist der Maler im OG fertig, rückt der Fliesenleger ins OG auf und im DG kommt der Parkettleger. Dann alle wieder eine Etage nach unten und im DG wird die Küche eingebaut. Genial – oder? Vielleicht sollte ich das mal mit denen abstimmen. Die sind bestimmt begeistert von meinem innovativen Just-in-time Prozess. 😊
Da fällt mir was ein — wenn das alles so schnell geht und die Mieter Ende des Jahres einziehen können, sollte ich das mal vorbereiten: Mietverträge entwickeln und prüfen lassen, Hausordnung etc. Wer putzt, wer mäht den Rasen, wer schippt den Schnee (trotz Klimawandel kommt der ganz sicher). Und dann: Wie suchen wir die Mieter aus?
Tatsächlich: Alle Stockwerke sind picobello aufgeräumt, OG und DG besonders schön anzusehen mit der Splittschüttung, die dank der trockenen Latexmilch gut begehbar ist, im EG sind mangels Splittschüttung alle Kabel (Elektro), Rohre (Wasser) und Schläuche (Lüftung) sichtbar und ebenfalls hübsch anzusehen.
So wie bereits in der Splitschüttung geschehen, wird das alles in einer Isolationsschicht (aber ohne Splitt, den wir ja nur auf den Holzdecken aus Gewichts- und damit Schallgründen brauchen) verschwinden, dann kommt eine Trittschalldämmung (3,5 cm) drauf, und anschließend der Estrich.
In der DG-Wohnung steigt die Temperatur auf Sauna-Niveau: Erstens sind die Verschattungen der südlich gerichteten Dachfenster und der Falttür nicht in Aktion, außerdem fehlen die Giebelfenster zum Öffnen und die Dachfenster über die Küche sind zu hoch um sie zu öffnen. Ich bin gespannt, ob ich drankomme, wenn Estrich und Parkett drin sind. Manuela kommt sicher nicht dran 😊 Ein Planungsfehler? Mal schaun.
A propos Sauna: Unsere Saunaplanung haben wir völlig vergessen, das machen wir in der Sommerpause. Genau so wie die Bodenbeläge im Keller (Fliesen zu hart, Parkett zu empfindlich, Linoleum ebenfalls), der Parkettlieferant empfielt uns „Designboden“: Unempfindlich, etwas elastische PET-dielen, die wie Holz aussehen. Nicht genau das was wir uns vorgestellt haben, wohl aber ne gute Idee.
Nach dem Abbruch und der Baugrube (Phase 1), der Bodenplatte und dem Keller (Phase 2), der Aufstellung bis zum Richtfest (Phase 3) ist nun die Phase 4 (Innenausbau bis zum Estrich) beendet. Nach der kurzen Sommerpause geht’s am 20. August weiter und es wird wieder voll im Haus, und dreckig, denn nun kommen der Putz im Keller, der Estrich und die finalen Außenarbeiten. Wir liegen im Plan, der Bau dürfte wie geplant Ende November fertig sein. Weihnachten im neuen Haus ist weiter das Ziel. Drücken wir die Daumen.
Unsere Freude über unser Ökohaus wird ein wenig getrübt: Die Schüttung, die die Masse bringt, damit Trittschall nicht übertragen werden kann, ist zwar gewünscht sehr schwer und sogar aus der Region (Donaukies), aber damit das funktioniert wird es mit einer Dispersion gemischt, die wohl nicht ganz natürlich ist. Na ja – geht wohl nicht anders. Und wenn sie schon mal da sind, verlegt Fa. Lebkuchen gleich mal den Estrich im Heizungsraum.